Trotz einiger Achtungserfolge befinden sich die Handballer des SV Mering mitten im Abstiegskampf. Zur Halbzeit der Saison steht der Aufsteiger auf dem zehnten Rang der BOL Schwaben.
Mit dem neuen Trainer Oliver Lausch ging man bereits im Mai in die Vorbereitung. Die Begeisterung war riesig und die Mannschaft begann sich zu entwickeln. Ein A-Jugendlicher aus Friedberg und zwei junge Eigengewächse waren die einzigen Neuzugänge für den BOL Kader der Rot-Weißen. Im ersten Saisonspiel gab es gegen Niederaunau II gleich den ersten Meringer BOL Sieg mit dem sehr glücklichen 20:19 durch den direkten Freiwurf von Tobias Reitner.
Gegen den lange Zeit souveränen Tabellenführer aus Göggingen verlor man dann im ersten Heimspiel ganz knapp mit 27:29. Beim Topfavoriten auf die BOL Meisterschaft dem VfL Günzburg setzte es dann eine hohe und verdiente Niederlage. Mit einem weiteren Heimspielsieg gegen den Mitaufsteiger Gersthofen gelang erst mal wieder der Punkteausgleich.
Als man dann in Gundelfingen, einem weiteren Spitzenteam der Liga nur ganz knapp niedergerungen wurde, ging man sehr optimistisch in die Heimpartie gegen den Tabellenletzten TSV Bobingen. Das Spiel begann vielversprechend und es sah nach einer klaren Angelegenheit für die Rot-Weißen aus, als auf einmal der Faden komplett riss. 22 freie Würfe wurden vergeben und Bobingen sah seine Chance kommen. Das Spiel ging dann ganz klar an Bobingen. Die Enttäuschung im Meringer Lager war riesengroß. Doch es kam noch schlimmer. Trainer Lausch bat um Auflösung seines Vertrages aus privaten/persönlichen Gründen. Es musste eine schnelle Lösung gefunden werden.
Die Verantwortlichen waren sich schnell einig und machten den langjährigen Trainer und Spieler der Herren I Stefan Heinrich zum Trainer. Ihm zur Seite wurde Stephan Seybold gestellt. Seybold, Meringer Handball-Urgestein bringt viel Erfahrung mit und war viele Jahre beim TSV 1862 Friedberg in verschiedenen Funktionen tätig. Das neue Trainergespann übernahm nun das Kommando. Hauptaugenmerk der Arbeit war zuerst die Spieler aus der Schockstarre zu holen und die Verunsicherung zu beseitigen. Dass das Team die neuen Vorgaben schnell umsetzte, zeigten gleich die Achtungserfolge in Aichach, gegen Ichenhausen und Schwabmünchen. Leider kam bis jetzt nichts zählbares heraus, aber wenn die Friedberger Dritte gegen Mering ihre stärkste Truppe auflaufen läßt, zeigt das schon, dass man den MSV respektvoll wahrnimmt.
Man war immer ganz nah dran, verlor aber in den entscheidenden Phasen durch Unerfahrenheit und individuelle Fehler. Dazu kam nun noch eine Verletztenmisere. Gleich 3 Stammspieler fielen aus. Jetzt wurde es doppelt schwer für die jungen Sportler. Im letzten Hinrundenspiel kam es dann Mitte Dezember zum Showdown gegen den bis dato punktlosen TSV Dasing. Dasing kam mit mehreren "reaktivierten" Spielern in die Meringer Halle, die schon Bayernliga Erfahrung mit brachten. Auch dieses Spiel begann wieder mit viel Schwung und Motivation. Doch auch eine 5 -Tore-Führung langte am Ende nicht für den doppelten Punktgewinn. Dasing wollte den Sieg mehr und setzte seine Erfahrung ein, um mit ein paar Aktionen an den Rot-Weißen vorbei zu ziehen. Leider fehlt in diesen Phasen ein Führungsspieler, der den Faden nicht aus der Hand gibt, Ruhe bewahrt, entscheidende Impulse setzt und die jungen Mitspieler mitzieht.
Um die Liga halten zu können muss gezielt an der Aggressivität in der Defensive und dem unbedingten Willen siegen zu wollen, gearbeitet werden. Der Glaube an die eigenen Stärken wird in der Rückrunde der Schlüssel zum Erfolg werden. „Wir brauchen dringend wieder ein Erfolgserlebnis“, sagte Trainer Seybold. „Die vielen Verletzten haben es uns nicht leicht gemacht, darum tut uns die Pause jetzt auch ganz gut. Die Ansage für die Rückrunde ist klar: Es geht nur um den Klassenerhalt. Es warten 11 harte Spiele auf uns, in denen müssen wir als Team noch enger zusammen rücken und uns die nötigen Punkte holen, um auch in der kommenden Saison noch in der BOL spielen zu dürfen. Die junge Mannschaft ist jetzt gefordert, wir müssen den Kampf als Team annehmen und wieder daran arbeiten unser, zweifellos vorhandenes Potential, besser abzurufen und einfach besseren Handball zu spielen.“
Gegen Niederaunau geht es ab 12.01.2014 wieder um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. An der Unterstützung der Fans mangelt es in Mering nicht, denn bis zu 250 begeisterte Zuschauer finden sich in der Eduard-Ettensberger-Halle ein. Das zeigt, dass das Umfeld und das Interesse stimmt und in Mering wieder was im Entstehen ist. Handball ist wieder in!